Bolivien

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Bolivien

Okt./Nov. 2006

 
Bolivien???

Das stand doch gar nicht auf der Liste...!?!?! Und laut Zeitplan wäre doch jetzt eigentlich Chile an der Reihe!?!?!

Stimmt, aber irgendwie sind wir "vom Weg abgekommen"...

Wir haben Peru von Norden nach Süden bereist, unsere letzte Station in Peru war ja der Titicacasee, und durch den See verläuft die peruanisch-bolivianische Grenze.
Während unserer Tour haben wir etliche Leute getroffen, die uns von Bolivien vorgeschwärmt haben, also haben wir uns gedacht: "Wenn wir doch schon mal da in der Gegend sind..." (Diese Einstellung kann natürlich auch ziemlich daneben gehen, denn wir haben auch schon etliche Leute getroffen, die uns erzählt haben, wie toll es in Argentinien, Paraguay, Ecuador, Venezuela, Uruguay... Lassen wir uns überraschen!!)

Unsere erste Station in Bolivien:

Copacabana (3830 m NN)

Nein, jetzt nicht sofort loslaufen und den Atlas wegwerfen!
Die Grenze zwischen Bolivien und Brasilien hat sich in den letzten Wochen nicht an den legendären Strand von Rio de Janeiro verschoben!!
Copacabana13
  
Copacabana02Aber der berühmte Strand in Brasilien (ich werde im Februar 2007 ausführlich darüber berichten!) wurde tatsächlich nach diesem kleinen, bolivianischen Städtchen benannt - denn dieses ist ein wichtiger Wallfahrtsort!

Wir sind jedoch weniger wegen der Wallfahrt hier gewesen... eher zum relaxen!



Isla del Sol08Isla del Sol17
Isla del Sol (mitten im Titicacasee)

 

Isla del Sol16Isla del Sol20
Blick auf die Gipfel der Cordillera Real
(Altiplano)
...die neuen Mieter...???



Vom Titicacaee geht es per Bus weiter nach

La Paz (3600 m NN)

La Paz hat 1,8 Millonen Einwohner und ist die höchstgelegene Großstadt der Welt!
Wenn man von Norden nach La Paz hineinfährt, hat man einen überwältigenden Blick in den riesigen Talkessel, an dessen steilen Hängen auf jedem freien Fleckchen unzählige Häuser aller Art, von der Bretterhütte bis zur luxuriösen Hazienda, kleben.
Aus dem Zentrum ragen modernste Wolkenkratzer, zu deren Füßen indigene Märkte stattfinden; alte Kolonialbauten wechseln sich mit modernen Boutiquen ab.
Gerade dieses Nebeneinander von Moderne und Tradition schafft in La Paz ein besonderes Flair!

lapaz01aLaPaz18
... bei Tag ... ... bei Nacht ...











Telefonzelle
"Freileitungsmonteure..."


In vielen Restaurants werden Folkloreveranstaltungen mit Tänzen und Musik aus den Anden und dem Amazonasgebiet angeboten!





Aber das "Highlight" unseres Aufenthalts in La Paz hatte wenig mit Tradition und Sightseeing zu tun:
Von den La Paz umgebenden Bergen führt die angeblich "gefährlichste Straße der Welt" hinunter ins Tal des Rio Coroico.
Die Straße ist 65 km lang, die ersten 3o km sind asphaltiert, der Rest ist schmale Schotterpiste.
Auf diesen 65 km überwindet man in unzähligen Serpentinen insgesamt ca. 3.400 Meter Höhenunterschied! (von 4.600 hinunter auf 1.200 Meter!!)
Wir waren uns aber sehr schnell einig, dass nicht die Straße an sich gefährlich ist, sondern die ganzen Irren, die darauf fahren... egal, ob diese mit Lkw, Bus, Taxi, Fahrrad oder Eselkarren unterwegs sind! Es scheint für einen Bolivianer absolut keinen vernünftigen Grund zu geben, warum man vor einer Kuppe in der Kurve nicht noch schnell überholen soll oder warum man vor Kurven gar die Geschwindigkeit drosseln soll!!!
Wir haben diese Straße auf die einzig "vernünftige" Art und Weise befahren: mit dem Mountainbike!
65 km nahezu ununterbrochen steil bergab! WOW!!

Die ersten 30 km Asphalt...

... dann gehts auf Schotter...



... in tausend Serpentinen weiter!!

Wichtig: Die Räder werden bei jedem Stop gecheckt!!



Bei Gegenverkehr wird's schon mal eng...

... und die Sicht ist auch nicht immer die Beste!



Zu Beginn der Fahrt war die Welt noch in Ordnung!!!

Am Ende auch - wenn auch nicht mehr ganz so sauber!!


Nach viereinhalb Stunden "Downhill Madness"
hab' ich mir das Bier aber auch wirklich verdient!!!







Eigentlich wollten wir von La Paz wieder in den Urwald, dieses Mal in den bolivianischen Nationalpark Madidi im Nordwesten des Landes.
Aber leider hat uns hier das Wetter einen Strich dudrch die Rechnung gemacht!!!
So langsam beginnt die Regenzeit und nachdem uns mehrere Reisende berichtet hatten, dass es in Rurrenabaque zur Zeit aus Eimern schüttet, haben wir auf den Abstecher verzichtet (Regen im Regenwald hatten wir ja schon...) und sind statt dessen weiter in Richtung Süden gereist, nach

Uyuni (3670 m N.N)

In unserem Rieseführer wird Uyuni wie folgt beschrieben:
"Verwunderlich, wie in dieser bitterkalten, windigen und trostslosen Hochlandöde 12.000 Menschen leben können und was sie hier hält."
Die Antwort: Wir wissen es auch nicht...
Aber warum sind wir dann dorthin gefahren????
Für uns gab es zwei Gründe: Zum einen kann man von Uyuni aus Touren über die Grenze nach Chile machen (achja, da war doch noch was...!), zum anderen befindet sich kurz hinter Uyuni der größte Salzsee der Welt (der Salar de Uyuni) und eine atemberaubend schöne Wüste!!

Der Salar de Uyuni,
der größte Salzsee der Welt
Die gesamte Bevölkerung der
Umgebung lebt vom Salzabbau
Die Salzkruste ist so hart, dass aus geschnittenen
Salzblöcken bewohnbare Häuser gebaut werden!
In der Nähe: der aktive Vulkan Ollagüe
Laguna Verde
Flamingos in den Lagunen
Wüstenfuchs
wunderschönes Farbenspiel
beeindruckende Geysire
auf 4.700 Metern Höhe!
bis zu 12 Meter hohe Kakteen
bizarre Felsformationen




Nach fünf Tagen mordsmäßiger Rüttelei auf Schotter
und übelster Wellblechpiste,die auch der Jeep
nicht so ganz schadlos überstanden hat, sind
wir endlich da angekommen, wo wir eigentlich
schon seit zwei Wochen sein sollten:


In Chile!



geht's weiter nach Chile!



(14.11.2006)