Chile

Chile



Aus dem traditionell recht tief verwurzeltem Bolivien nach Chile zu reisen, kommt einem umgekehrten Kulturschock gleich!!
Wir haben uns tatsächlich gefragt, wo denn nur Südamerika geblieben ist!!

Chile ist zum einen sehr wohlhabend (Bodenschätze!) und zum anderen sehr westlich/europäisch orientiert.
Selbst in der relativ kleinen Stadt Calama, ganz in der Nähe der bolivianischen Grenze, hatten wir das Gefühl, nicht in Südamerika, sondern irgendwo in Spanien zu sein (das kommt auch mit den Temperaturen hin, denn auf 2.400 Metern ist es deutlich wärmer als auf dem Altiplano bei ca. 4.000 Metern...!!!)
Die Menschen sind sehr westlich gekleidet, die Straßen sind nahezu alle asphaltiert, es gibt mehr Privatfahrzeuge als Taxis, das Essen ist nicht mehr so richtig südamerikanisch und das Warenangebot ist wesentlich breiter, die Preise entsprechend höher.

Wenn wir uns in Peru schon über die großen Entfernungen erschrocken haben, werden wir in Chile wohl noch weitere Extreme erleben. Denn Chile hat hat eine vollkommen verrückte Geographie anzubieten:
Das Land ist im Durchschnitt nur 160 km breit - dafür aber 4.600 km lang!!!
Auf diesen 4.600 km sind so gut wie alle Vegetations- und Klimazonen zu finden, auf der Erde zu finden sind!!
Es verspricht, interessant und abwechslungreich zu werden!


Unser erstes Ziel in Chile: die legendäre

Atacama-Wüste (2.400 m N.N.)

Ausgangspunkt aller Touren in die Wüste und zu den dortigen Salzseen ist der kleine Ort San Pedro de Atacama.
Hier müssen wir leider sagen: Chile begann für uns mit einer Enttäuschung.
San Pedro de Atacama ist ein durch und durch touristisch geprägter Ort (Das Preisniveau und die gebotene Qualität passen nicht wirklich zusammen, außerdem rennen hier tatsächlich dreimal so viele "Weißbrote" rum wie Einheimische...).
Und die Wüste...
Wir hatten leider das Gefühl, dass uns hier wieder ein persönlicher Mythos zugrunde geht.
Das soll jetzt nicht heißen, dass die Atacama nicht schön ist.

AUF GAR KEINEN FALL!!!
 
Die Atacama-Wüste ist genauso spektakulär und beeindruckend, wie man es sich immer vorstellt!!
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Aber unser erster "Fehler" war, aus der bolivianischen Wüste zu anzureisen.
Denn uns erschien die bolivianische Seite wesentlich spektakulärer! (Zur Erinnerung hier noch einmal der Bolivien-Bericht)

Der zweite (echte) Fehler war, dass wir uns vorgenommen hatten, das Valle de la Luna zu besichtigen und uns (wenn wir schon mal da sind) den in allen Reiseführern als wunderschön beschriebenen Sonnenuntergang anzusehen...

Leider geht das nicht individuell (Nationalpark!), sondern nur in einer geführten Tour.

Diese Tour entpuppte sich als touristisches Massenspektakel, den  (wirklich grandiosen!) Sonnenutergang genossen wir ganz romantisch in Gegenwart von ungefähr 500 anderen Romantikern... (und das in der Nachsaison!!!!!)
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Nachdem wir erst ein paar Tage in La Serena am Strand rumgelungert haben (Fotos spare ich mir hier...), sind wir in einer weiteren Mammut-Bus-Tour (insgesamt 21 Stunden, aber mit ein paar Tagen Unterbrechung in Valparaiso) in Mittel-Chile angekommen.

Je weiter wir in den Süden kommen, desto europäischer wird Chile! Das liegt nicht zuletzt an den vielen Ein- und Auswanderern, die sich im Laufe der Jahrzehnte hier niedergelassen haben.
Das Schöne daran: man bekommt "richtiges" Brot zu kaufen und auch schon mal öfter einen "echten" Kaffee!!!

Ach ja, das Essen!
Auch das ist sehr europäisch geprägt, in den Touristenorten ist es auch weltweit international!
Das "Nationalgericht", was man an quasi jeder Ecke für ein paar Pesos kaufen kann, ist der sog. "Completo".
Dahinter verbirgt sich ein Wiener Würstchen in einem länglichen, meist süßen Brötchen, das Ganze wird mit einer Unmenge an Zwiebeln, Sauerkraut, Tomaten, Avocadocreme, Mayonnaise, Senf, Ketchup und Chili-Sauce zugekleistert.

EIN GEDICHT!!!! (Ehrlich!!!)

Beim und nach dem Essen sieht man zwar aus wie ein Kleinkind am Alete-Glas - aber das ist nicht schlimm, weil eigentlich alle anderen Leute in der näheren Umgebung auch so aussehen...
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Woran wir uns aber gar nicht gewöhnen können, ist der Umrechnungskurs.
Ein Euro sind 666 Chilenische Pesos - wie soll man da auf die Schnelle umrechen, wie viele Euros denn jetzt 13.450 Pesos sind?????

 


Vor ein paar Tagen sind wir in

Villarica

einem kleinen Ort am Randes des Lake Districts in Mittel-Chile gelandet.

 

Villarica und die Umgebung ist ein beliebtes Erholungsgebiet für Chilenen - zu Recht!
In der Gegend befinden sich unzählige Seen, Hügel, Berge, Vulkane, Wälder - hier kann man wandern, bis der Arzt kommt!!
Die Hauptattraktion von Villarica ist der Lago Villarica mit dem dahinter liegenden "Bilderbuch-Vulkan" Volcano Villarica. (Okay, nicht die spannendste Namensgebung. Aber die ursprünglichen Namen in der Sprache der Mapuche-Indianer sind für europäische Zungen nur wenig geeignet...)
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Der 2.850 Meter hohe Vulkan ist noch aktiv, trotzdem kann man innerhalb eines Tages relativ gefahrlos auf den Gipfel wandern.

Klaro, natürlich waren wir oben!!

 

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Im Hintergrund:
Der Vulkan Lanín an der argentinischen Grenze
  

 



 Zum Abstieg:
Warum soll man von einem Berg, auf den man ein paar Stunden zuvor noch raufgeklettert ist, jetzt auch wieder runterklettern??

Runterrutschen ist doch viel schöner!!

Kein Scherz, man kann vom Gipfel kommend bis auf ca. 1400 Meter Höhe die Hänge auf dem Hosenboden runtersausen!
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(18.12.06)

Patagonien

Kalt, wild, düster, rau, einsam ... und beeindruckend schön!!



Landschaft und Wetter Patagoniens werden von den größten Gletschern der Erde geprägt.
Eigentlich wäre Patagonien fast unerreichbar - es gibt dort eigentlich keine Straßen!
Lange Zeit gab es nur holperige, schmale Pisten, über die sich die Bewohner der paar winzigen, isolierten Örtchen mit dem Nötigsten aus den Städten versorgten.
In den 70er Jahren wurde dann (eigentlich zu militärischen Zwecken) eine 1200 km lange Straße in die Landschaft gehämmert: die Carretera Austral.
Die Straße (eigentlich eine breite Schotterpiste) schlängelt sich vorbei an Seen und Fjorden, über Berge und durch Urwälder, durch Sümpfe und Weidegebiete.

 
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Hier liegt auch der größte See der patagonischen Anden: Der Lago General Carreras. Er ist 1840 qkm groß, die chilenisch-argentinische Grenze verläuft mitten hindurch. Leider sind sich Chilenen und Argentinier nicht so ganz "grün", so das der See auf chilenischer Seite eben Lago General Carreras und auf der argentinischen Seite Lago Buenos Aires heißt...

 
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Nationalpark Torres del Paine.

Vorab mal eine grundsätzliche Sache: hatten wir bei der Reiseplanung nicht beschlossen, dass wir ein Jahr Sommer haben wollten??
Kein Winter, kein Schnee, kein kalt...???

 

 
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  Na, das hat ja schon mal prima geklappt...!!!

 

Und außerdem: was mag zwei erwachsene, größtenteils halbwegs vernünftig denkende Menschen dazu bewegen, etwa 10 - 15 Kilo Klamotten und Lebensmittel, die man zu Hause NIE brauchen würde, in Rucksäcke zu packen und diese dann acht Tage lang mehr als 130 km weit bei ALLEN Wetterlagen (außer Sandsturm...) über Stock und Stein und Berge, durch Wälder, Flüsse und Matsch zu schleppen??????

Wir wissen es eigentlich immer noch nicht, aber hier2 sind ein paar der möglichen Gründe!!!!

 



Isla Magdalena
Eine kleine Insel in der Magellanstraße, kurz vor Feuerland.
Im Wasser vor der Insel scheint es allerhand leckere Sachen zu geben, denn sonst würden sich diese Jungs hier nicht in Scharen dort ansiedeln!


Auf der Isla Magdalena leben ca. 150.000 Magellanpinguine

 
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Die Tiere sind dort völlig ungestört, sie haben kaum natürliche Feinde. Deshalb zeigen sie Menschen gegenüber auch nur wenig Scheu.
Wenn man etwas Geduld und Zeit mitbringt, "vergessen" die Pinguine irgendwann, dass man in ihrer Nähe sitzt!!!!

 

 

 
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(02.01.2007)
Nach dem Trip durch den Nationalpark Torres del Paine brauchten wir erst mal beide dringend etwas Erholung und Wärme!!

Außerdem: Weihnachten bei Regen oder Kälte zu feiern, kennen wir von zu Hause zur Genüge, so kam es also, dass wir hier2 gelandet sind!


Nach der Weihnachtserholung unter Palmen sind wir wieder nach Chile zurückgereist (die Grenzübertritte sind sehr unkompliziert).


Unser Ziel:

Valparaiso,

an der chilenischen Küste, ca. 3 Std. entfernt von Santiago de Chile.

Ich wollte unbedingt dorthin, weil Reinhard Mey in seinem Lied "Dieter Malinek, Ulla und ich" so von Valparaiso singt, dass bei mir bereits in ganz früher Jugend der Eindruck entstand, dass Valparaiso DAS Must-Have für den Globetrotter ist!!

 

 

 Valparaiso war einst einer der wichtigsten Häfen Südamerikas - aber mit dem Bau des Panama-Kanals hat die Stadt an Bedeutung verloren - und leider auch an Reichtum, so dass die wunderschönen, alten Kolonialhäuser zu verkommen drohen!  val5
   
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Das Land hinter der Bucht von Valparaiso steigt ziemlich steil an, so dass die Stadt den Hang hinauf gebaut wurde, manchmal auch mit ziemlich gewagten Konstruktionen...

 

 

 

Dadurch bedingt entstand in der Stadt eine Besonderheit: die "Aufzüge", die täglich tausende von Menschen die Hänge hinauf und hinuntertransportieren.
Sie wurden zwischen 1855 und 1906 gebaut - und sind alle noch in Betrieb!
Das Prinzip ist sehr einfach: man nehme ein großes Rad, lege ein Stahlseil darum und befestige an jedem Ende des Seiles eine Kabine, die auf Schienen laufen und sich mit ihrem Gewicht gegenseitig nach oben und unten ziehen - fertig!
Das System ist nahezu wartungs- und unfallfrei!!

   
   
   
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Man hatte uns außerdem erzählt, dass wir in der Nähe von Valparaiso, im Küstenbadeort Viña del Mar, die schönsten Strände von Chile finden könnten!

Nichts wie hin! dachten wir.
Und: Nichts wie weg - denn offensichtlich gab es noch ein paar mehr Leute, die das mit den Stränden irgendwo gehört hatten...

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Aber der Grund für unseren Besuch in Valparaiso waren nicht die Aufzüge oder d i e s e Strände...

In Valparaiso findet (in enger Konkurrenz zu Rio de Janeiro!) die größte Silvesterparty Südamerikas statt!!
Die Stadt ist brechend voll, überall wird feucht-fröhlich und friedlich (!!!) gefeiert!

Der Höhepunkt der Feiern ist das phantastische Feuerwerk, welches auf der gesamten Länge der Bucht (über ca. 40 km) gleichzeitig veranstaltet wird!!

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Unsere nächste Station haben wir ausnahmsweises mal planmäßig erreicht, mittlerweile sind wir in Brasilien angekommen! hier2 Hier gehts weiter!


(Stand: 18.01.2007)