Angefangen hat es eigentlich ganz harmlos und unscheinbar:
Im Kölner Stadtanzeiger erschien irgendwann gegen Ende des Jahres 1996 ein winziger Artikel darüber, dass das sogenannte "Sabbtjahr" ab sofort nicht nur für Lehrer und Richter möglich ist, sondern allen Beamten des Landes NRW zur Verfügung steht.

Das hat uns neugierig gemacht: Sabbatjahr? Was ist das denn?

In kurzen Worten und ohne Amtsdeutsch erklärt: Man arbeitet eine bestimmte Anzal an Jahren Vollzeit, bekommt aber nur einen Teil des Gehaltes. Nach Ablauf der vorher festgelegten Zeit hat man dann ein ganzes Jahr frei, das reduzierte Gehalt wird aber weitergezahlt.

Hmmm.... Hört sich doch klasse an, oder?

Dementsprechend war auch unsere erste Reaktion: DAS MACHEN WIR!!! ...   ...  irgendwann mal...

So spukte die eigentliche Idee in unseren Köpfen herum, wenn auch noch lange nicht in der endgültigen Form. Denn natürlich standen da noch etliche Hindernisse im Weg.

Aber nach vielen Diskussionen und intensiven Rechnungen haben wir und dann im Oktober 2001 dazu entschlossen, Nägel mit Köpfen zu machen und haben das Sabbatjahr für den 01. Oktober 2006 beantragt.

Damit lagen erst mal fünf Jahre Wartezeit vor uns.
Fünf Jahre - das ist ja so was von lang!!
Von wegen! Es wurde blitzschnell 2002, 2003, 2004, 2005 - und plötzlich sahen wir uns heftig mit der Frage konfrontiert:
   - Was machen wir in dem Jahr überhaupt??? -

Den ersten Plan, das komplette Jahr in Neuseeland zu verbringen, haben wir schnell verworfen.
Wir waren schon einige Male dort gewesen und trotz der Vielfalt dieses Landes erschien uns die Gefahr, dort nach einiger Zeit in eine Art Alltag zu geraten (wohlmöglich noch mit Arbeit!!), erschien uns zu groß.
Also musste eine andere Idee her.

Auf unseren vielen Touren durch die Weltgeschichte haben wir immer wieder Leute kennengelernt, die mit einem so genannten "Round-the-World-Ticket" unterwegs waren.
In Kurzfor bedeutet das: Man bucht bei einem Airline-Verbund eine vorher festgelegte Flugroute mit einer ebenfalls festgelegten Anzahl an Stationen, in deren Verlauf man die Erdkugel einmal komplett umrundet. Voraussetzung: Man darf nur in eine Richtung reisen. Für diese "Runde" bezahlt man dann einen deutlich geringeren Preis, als wenn man alle Flüge einzeln bucht.

DAS IST ES!!

Soweit der Plan...

Gegen Ende des Jahres 2005 bin ich ganz gemächlich in die Vorbereitungen eingestiegen. Zu diesem Zeitpunkt noch sehr blauäugig: "Ich plane "mal eben" unsere Weltreise!"

Mal eben...
Auch wenn wir beide doch schon eine ganze Menge Reise-Erfahrung hatten, habe ich sehr schnell feststellen müssen, dass das, was wir da vorhatten, mit mit nichts vergleichbar war, was wir vorher gemacht hatten.

Um was man sich alles kümmern muss...!

Allein die Buchung der Flugroute hat uns knappe dreieinhalb Stunden Aufenthalt im Reisebüro gekostet! Eigentlich sollte sich nur eine Mitarbeiterin des Reisebüros mit unserem Auftrag beschäftigen, aber am Ende war fast die komplette Belegschaft des Reisebüros damit beschäftigt, die effizienteste Route zu berechnen, die Anschluss-Möglichkeiten zu checken, die optimalen Reisezeiten für die Länder zu berücksichtigen und die Bedingungen der Ailrlines zu prüfen! (Ein bisschen Werbung: die Reisebuchung lief komplett über die mittlerweile leider geschlossene Kölner Filiale der Fa. "Travel Overland".)

Neben den üblichen Fragen über Reisezeiten, Impfungen, Einreisebestimmungen, Unterkunft und Transport im Reiseland, etc., die man sich vor jeder Fernreise stellen muss, kamen aber noch ganz andere Dinge auf den Tisch:

Wo kriegen wir unterwegs Bargeld her?
Welche Krankenversicherung?
Was geschieht in unserer Abwesenheit mit dem Haus?
Wohin mit der Post?
Wie bezahlt man von unterwegs evtl. fällige Rechnungen zu Hause?
Wer haut uns in Notfällen raus?
Was passiert, wenn wir unterwegs Krach kriegen?
Wie komme ich an Bücher oder anderen Lesestoff?
Und wie komme ich überhaupt mit 20 kg Gepäck aus???

Es gibt so viele Dinge, die zu bedenken, erledigen, besorgen, besprechen, veranlassen, organisieren, versichern, notieren, ermitteln, ...etc... sind.
Hier alle Einzelheiten aufzuführen, würde definitiv zu weit führen! Denn die Planung der Tour hat mich nahezu zehn Monate vollauf beschäftigt und irgendwie auch den gesamten Tagesablauf bestimmt.

In der ganzen Wohnung lagen ständig irgendwelche Reisemagazine rum, im Wohnzimmer hing eine Riesen-Pinnwand mit Notizen, Bildern, Ideen, Landkartenausschnitten, etc., überall in der Wohnung, in meiner Handtasche, im Auto und auf der Dienststelle klebten Post-its, auf die wir unsere Spontan-Ideen notiert hatten, in unserem Kühlschrank standen wochenlang bedrohlich aussehende Container mit Lebend-Impfstoffen rum, jedes einzelne Teil auf unserer unendlich langen Pack-Liste wurde intensiv diskutiert.

So arbeitsreich die Vorbereitung der Reise auch war:
Das Ergebnis war unglaublich, eigentlich

Aber genau das werde ich trotzdem versuchen! Diese Site gibt allerdings nur einen sehr blassen Eindruck von dem wieder, was wir unterwegs wirklich gesehen und erlebt haben!!

 So sollte die Reise aussehen:

Sollte... Denn natürlich gab es die eine oder andere Abweichung vom Plan!

Am 17. September 2006 sind wir (zugegebenermaßen mit deutlich deutlich gemischten Gefühlen) gestartet.

Unsere erste Station:

Peru